Künstliche Befruchtung

Kinderwunschpraxis München Nord: Gemeinsam den Traum vom Kind verwirklichen.

Unter künstlicher Befruchtung = In Vitro Fertilisation (IVF) versteht man das Zusammenbringen von Eizellen und Spermien außerhalb des Körpers; der Befruchtungsvorgang wird also nach außen verlagert. Dies ist typischerweise dann notwendig, wenn sich Spermien und Eizelle im Eileiter nicht treffen können, da dieser (z.B. durch Verklebungen nach Entzündungen, Operationen oder durch Endometriose) blockiert ist.
Die Behandlung gliedert sich in vier Abschnitte: Stimulation der Eizellreifung – Eizellentnahme (Punktion) und Spermaabgabe für IVF – Embryotransfer – Unterstützung der zweiten Zyklushälfte.

Zunächst müssen die Eierstöcke so stimuliert werden, dass mehr Eizellen als im natürlichen Zyklus heranreifen. Die Stimulation erfolgt durch Hormone (Gonadotropine), die – wie Antithrombosespritzen oder Insulin – mit einer dünnen Nadel unter die Haut gespritzt werden. Die Wahl der Medikamente und die Dosierung wird jeweils an Ihre individuelle Situation angepasst („nicht zu viel und nicht zu wenig“). Die Stimulation dauert typischerweise 10 bis 12 Tage und wird in der Regel gut vertragen. Um das Ansprechen der Eierstöcke auf die Medikamente zu überwachen, müssen meist ab dem 8. Zyklustag Ultraschall- und ggf. Laborkontrollen durchgeführt werden. Wenn dann die Follikel groß genug herangereift sind, wird der Eisprung mit der Auslösespritze sichergestellt und der Termin für die Eizellentnahme (Punktion) festgelegt.

Wir freuen uns darauf, Sie im Rahmen eines Erstgesprächs persönlich kennenlernen und beraten zu dürfen.

Am Tag der Eizellentnahme kommt das Paar gemeinsam in unsere Praxis; die Frau muss nüchtern sein. In einer ambulanten Kurznarkose werden bei ihr dann von der Scheide aus unter Ultraschallkontrolle die Eizellen aus den Follikeln entnommen. Der Eingriff dauert 10 bis 15 Minuten. Die Spermaabgabe erfolgt parallel zur Follikelpunktion. Anschließend ruht die Frau in unserem Ruheraum und darf trinken oder frühstücken. Bei Bedarf werden Schmerzmittel verabreicht. Danach geht das Paar gemeinsam nach Hause. Die Frau darf nach einer Narkose nicht selbst Auto fahren.

Für die eigentliche IVF (In Vitro Fertilisation) werden im Labor die Ei- und Samenzellen des Paares in einer Nährlösung zusammengebracht. Dann findet die Befruchtung „von selbst“ statt. Am nächsten Morgen wird unter dem Mikroskop kontrolliert wie viele der Eizellen befruchtet wurden; durchschnittlich sind es 50 bis 70 %. Das Befruchtungsergebnis und der Termin für den Embryotransfer (meist Tag 5 nach Eizellentnahme) wird dem Paar von den Labormitarbeitern telefonisch mitgeteilt.

Für den Embryotransfer werden der für den Transfer vorgesehene Embryo in einen kleinen weichen Plastikkatheter aufgenommen und damit unter Ultraschallkontrolle in der Gebärmutterhöhle abgesetzt. Dieser Vorgang ähnelt einer normalen gynäkologischen Untersuchung und verursacht keine Schmerzen. Anschließend kann die Patientin sofort aufstehen und die Praxis verlassen.

In der zweiten Zyklushälfte soll sich der Embryo weiterentwickeln und in der Gebärmutter einnisten. In dieser Zeit ist die vaginale Anwendung von Gelbkörperhomon- (Progesteron-) Zäpfchen sinnvoll. Einschränkungen der Lebensweise, insbesondere der Bewegung, oder Krankschreibung sind nicht notwendig. Allerdings empfinden viele Frauen gerade diese letzten 14 Tage als besonders anstrengend, da ja „nichts mehr passiert” als dass man auf das Testergebnis hinfiebert.

ICSI-Therapie

Die ICSI-Therapie ist eine Sonderform der künstlichen Befruchtung, welche weltweit erstmals 1992 durchgeführt wurde. Sie wird angewendet, wenn eine so schwere Einschränkung der Spermaqualität vorliegt, dass man davon ausgeht, dass die Spermien nicht von selbst in die Eizelle eindringen können. Mit der konventionellen IVF-Behandlung, bei der Eizellen und Spermien einfach gemeinsam in eine Kulturschale gegeben werden, würde somit keine Befruchtung stattfinden. Bei der ICSI-Therapie wird daher in jede reife Eizelle ein einzelnes Spermium des Partners injiziert. Dafür wird die Eizelle unter das Mikroskop gelegt, mit einer Glaskapillare angesaugt und festgehalten. Dann wird ein gut bewegliches Spermium in eine zweite dünne Glaskapillare aufgezogen und direkt in die Eizelle eingebracht. Die ICSI-Methode erfordert im Vergleich zur konventionellen IVF mehr Laborarbeit und Zeit.

Außerhalb des Labors ist der Ablauf der Behandlung für das Paar identisch zu dem der IVF-Behandlung: Stimulation der Eizellreifung – Eizellentnahme (Punktion) und Spermaabgabe für ICSI – Embryotransfer – Unterstützung der zweiten Zyklushälfte (siehe oben).